Katastrophaler Notstand in privater Auffangstation


Vor gut zwei Monaten erreichte Miglena Dzhurova von der Stiftung Samtherzen e.V. ein Hilferuf.

Eine alte Frau, die in einem 40 km entfernten Dorf eine private Auffangstation betreibt, war an Krebs erkrankt und benötigte nun dringend Unterstützung bei der Versorgung ihrer rund 40 Hunde und 12 Katzen.

 

Miglena wollte der alten Frau 20 Säcke Trockenfutter bringen und bei der Gelegenheit einen Blick auf die Tiere werfen. Leider musste Miglena die Fahrt aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse immer wieder verschieben.
Große Schneemengen und eisige Temperaturen machten Hilfe lange unmöglich. Mitte Februar konnte Miglena dann endlich die Auffangstation besuchen, gerade noch rechtzeitig, bevor die alte Dame für eine Operation ins Krankenhaus musste. 

 

 

Was Miglena dann vor Ort erwartete, überstieg alle ihre Befürchtungen.

 

Miglena hatte bereits vor ihrer persönlichen Kontaktaufnahme erfahren, dass die alte Frau mit einer anderen Tierschutzorganisation zusammen arbeitete. Diese Organisation hatte mit der alten Frau vereinbart, bei ihr gerettete Tiere für eine begrenzte Zeit unterbringen zu dürfen. Da die alte Dame Tiere über alles liebt, konnte sie den ‚Tierschützern‘ kein Tier ausschlagen - auch wenn es immer mehr wurden und sie die Versorgung aufgrund ihres Alters und Krankheitszustandes nicht mehr bewältigen konnte.
Keine der Versprechungen ihr gegenüber wurden eingehalten: Weder wurden die Tiere wieder abgeholt, noch wurde sie regelmäßig mit Futter beliefert.

 

Was auf den ersten Blick wie Animal Hoarding wirkte, war in Wahrheit das Resultat von Verantwortungslosigkeit, falsch verstandener Tierliebe und grenzenloser Gutgläubigkeit.

 

 

Viele Hunde draußen können sich nicht frei bewegen und werden an kurzer Kette gehalten.

 

 

Miglena war über die Bedingungen, unter denen die Tiere dort leben müssen, zutiefst entsetzt. Besonders im Haus herrschen katastrophale Zustände. Sie beschrieb ihre Gefühle und Eindrücke wie folgt: 

 

„Nach meinem Besuch konnte ich nicht schlafen und ich kann es immer noch nicht. Ich weinte fast den ganzen Abend und wusste nicht, was ich tun konnte…

Ich sprach immerzu nur über diese armen Seelen, die wie Gefangene in diesem Haus leben.

 

So wie sie dort dahin vegetieren, ist es kein Leben…
Ich kann kaum mit Worten beschreiben, was ich dort sah, roch und fühlte… es ist mehr als schrecklich!

 

Du betrittst einen Raum mit lebenden Tieren und alles was du wahrnehmen kannst, ist ein beißender Geruch, der einem den Atem nimmt...

als nächstes fühlt man ein starkes Brennen in den Augen und wenn man hineingeht, kann man seine Beine kaum bewegen, weil man am Boden festklebt ... und diese armen Hunde müssen dort jeden Tag verbringen…


Tag für Tag fressen sie dort ihr Futter, trinken ihr Wasser, schlafen und verrichten an der gleichen Stelle ihr Geschäft…


 

Es gibt eine Floh-Invasion überall im Haus, was verständlich ist mit Blick auf die Bedingungen und den ganzen Dreck dort! Ich selbst wurde hunderte Mal an meinem Körper gebissen…Wenn ich doch nur mehr Platz hätte, würde ich sie alle nehmen, sofort, ohne ein Wort, ohne zu zögern…
Die alte Frau hat keine Einkommen und keine Hilfe von den Leuten, die ihr die Hunde gebracht haben!" 

 

 

"Selbst die Hunde, die draußen untergebracht sind, leben wie Schweine im Stall… Dort gibt es z.B. zwei Hunde, die in einem großen Kasten für Mais leben! Zwei Hunde auf 1,5 m²… einer von ihnen leidet schon seit langem an Demodikose und einer Ohrenentzündung und ist völlig abgemagert… ihn habe ich schnellstmöglich medizinisch erstversorgt."

.

 

Miglena hat ihren Rundgang durch alle Zimmer des Hauses mit ihrem Handy aufgenommen und versucht,

von möglichst vielen Hunden Fotos zu machen, damit wir Paten für sie suchen können.
Einige Tiere waren allerdings sehr ängstlich und haben sich erfolgreich versteckt.

 


Update vom 18.03.2017

Abgesehen von den unhaltbaren hygienischen Bedingungen ist das dringendste Problem der akute Flohbefall des gesamten Hauses und aller Tiere. Um die Tiere aber auch Haus und Grundstück erfolgreich davon zu befreien, ist warmes aber vor allem trockenes Wetter nötig. Der unerwartete Wintereinbruch vor einigen Tagen machte den Pan leider zunichte, bereits an diesem Wochenende mit der Entflohungsaktion zu beginnen. Gott sei Dank ist nun der Frühling zurückgekehrt und für die ganze nächste Woche warmes, sonniges Wetter angesagt.

 

Miglena Dzhurova wird am nächsten Wochenende mit der Entflohung beginnen. Im Anschluss daran muss die Kastration der vielen Tiere in Angriff genommen werden.  

 

Wir möchten noch einmal herzlich allen Spendern danken!

Alle 23 Tiere können mit den eingegangenen 1045 € entfloht, entwurmt, kastriert und geimpft werden können.

Von einer solch großen Welle an Hilfsbereitschaft hätten wir bei Einstellung des Projekts nicht zu träumen gewagt!

Natürlich muss anschließend das Problem der Unterbringung gelöst werden bzw. nach Pflege- und Endstellen gesucht werden, denn die Tiere können nicht in den verwahrlosten und verdreckten Zimmern des Hauses bleiben.

 

Drei Welpen konnten vor einer Woche bei der Lucky Hunt Foundation untergebracht werden und wir erhielten nun die ersten Fotos der quirligen Bande.


Update Anfang April 2017

 

Endlich konnte Miglena Dzhurova am letzten Wochenende die Entflohungs-Aktion auf der in Not geratenen Rettungsstation in die Tat umsetzen. Leider musste Miglena am Samstag erst einmal unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren, da ihr nicht geöffnet wurde.

An diesem Tag war sie in Begleitung einer Freundin in das 40 km entfernte Dorf gefahren, die alles auf Fotos hatte festhalten wollen. Am Sonntag versuchte Miglena es noch einmal und es war jemand vor Ort, der sie einließ.

 

 

Ein hartes Stück Arbeit, das gesamte Gelände und Haus mit dem Flohmittel zu besprühen und allen Tiere das Flohmittel zu verabreichen. Auch die Katzen wurden in die Behandlung einbezogen. 

 

 

Leider hatte Miglena am Sonntag niemanden mehr, der sie unterstützen konnte, und so dauerte die Aktion viele Stunden. Miglena machte ein kleines Video, das auf der Projektseite anzuschauen ist und einige Fotos.

Es konnten aber nicht wie geplant neue Fotos aller Tiere gemacht werden. 

 

 

Wenn der nächste Schritt in Angriff genommen wird und die Hunde nacheinander kastriert werden, kann das hoffentlich nachgeholt werden. 


Update Anfang Juni 2017

 

Am Freitag konnten alle Hunde aus Projekt 52 ein weiteres Mal entwurmt werden.

Auch wenn vor zwei Monaten die Flohinvasion erfolgreich bekämpft werden konnte, enthält das verwendete Entwurmungsmittel präventiv auch einen Wirkstoff gegen Flöhe, um einem erneuten Befall vorzubeugen.

 

Freddys Demodikose hat sich leider verschlechtert, obwohl er von Miglena vor zwei Monaten medizinisch versorgt wurde. Es ist geplant, ihn Anfang nächster Woche aus der Auffangstation heraus zu holen und ihn anderswo unterzubringen.

 

Da sich an den unhygienischen Zuständen bislang nicht viel zum Positiven verändert hat, kann seine Hautkrankheit nicht ausheilen, wenn er dort verbleibt.

 

 

Da Miglena Dzhurova nach dem krankheitsbedingten Ausfall ihres Mannes nun alle Arbeit mit den Tieren alleine neben ihrer Berufstätigkeit zu bewerkstelligen hat und sich daran in absehbarer Zeit auch nichts ändern wird, hat sich Tamara Artmann von Green Gates Shelter und Greta, eine befreundete Tierschützerin, angeboten, Miglena bei der Entwurmungsaktion und den als nächstes anstehenden Kastrationen unter die Arme zu greifen.

 



Wenn Sie mit einer Direktspende oder einem Spendeneinkauf helfen möchten, geben Sie bitte Projekt 52 an!

Sabine Härtl, Verein SOS-Regenbogenland 
IBAN DE92 2689 1484 1113 0288 00

BIC GENODEF1OHA

PayPal-Konto: kontakt@sos-regenbogenland.com


Diese Hunde erhielten eine Soforthilfe-Spende, danke!


Blacky

Willow

Angel



Ronja

Flori

Sweety



Robin

Anton

Peterl



Noel

Malaika

Mia



Freddy

Che

Ivy



Alex

Pina

Balty



Holly

Lory

Sparky



Bella

Willow



Sabine Härtl, Verein SOS-Regenbogenland 
IBAN DE92 2689 1484 1113 0288 00

BIC GENODEF1OHA

PayPal-Konto: kontakt@sos-regenbogenland.com


Spendenstand



Stiftung Samtherzen e.V. - Oryahovitsa, Bulgarien


Miglena Dzhurova gründete Anfang des Jahres 2015 die Stiftung Samtherzen e.V. und versucht seitdem auf sich allein gestellt, die Tiere vor Ort in Bulgarien zu retten und zu versorgen.
Vorher war sie Mitglied eines anderen Vereins, bekam aber zunehmend das Gefühl, dass mit den Tieren Geld verdient wurde.

So blieb ihr nichts Anderes übrig, als es allein zu versuchen.
Einige Monate überlegte sie, wie sie das schaffen könnte, denn sie hatte eine große Anzahl von Hunden zu versorgen und nur ihr Gehalt zur Verfügung.

Sie entschied sich dafür, im Interesse der Tiere weiterzumachen - egal wie.

 

Den Namen "Stiftung Samtherzen e.V." wählte sie ganz bewusst aus.
'Samt' steht für das Fell aller Hunde und Katzen... 'Herz' stellvertretend für das Wissen, dass ein Mensch mit Herz immer versuchen wird zu helfen und niemals auf den Gedanken kommt, ein Tier dafür zu verwenden, Geld zu verdienen!