Postfach Stevie


 

Tamara erzählt Stevies Geschichte - 18.09.2017

 

Stevie habe ich völlig abgemagert und desorientiert an einem kleinen vermüllten Bachlauf im Dorf gefunden, nachdem uns ein paar der Roma Kinder von ihm erzählt hatten. Dort wurde er offensichtlich zum Sterben entsorgt. Wir wissen nicht, woher er kam oder was ihm genau passiert ist, aber sein körperlicher Zustand und die Tatsache, dass er blind war, deuteten darauf hin, dass er vergiftet werden sollte. Hier in Bulgarien ist es leider keine Seltenheit, dass man ungewollten Tieren mit Frostschutzmittel getränktes Brot zu fressen gibt. Das Frostschutzmittel schmeckt süß und so werden Tiere gezielt vergiftet, um sie loszuwerden und gleichzeitig Kosten zu sparen. Bei Stevie hat das glücklicherweise nicht funktioniert. Seine Blindheit könnte eine Folge der Vergiftung sein, sicher sind wir aber nicht. Vielleicht sollte er auch entsorgt werden, weil er blind und damit unbrauchbar war. Es dauerte Monate, bis er dank einer Spezialdiät endlich Gewicht angesetzt hat und es dauerte noch viel länger bis die Nachwirkungen des Gifts aus seinem System endgültig ausgeschwemmt waren und auch seine Exkremente nicht mehr ganz so furchtbar gestunken haben. Seine Blindheit scheint ihn nicht groß zu beeinträchtigen. Er ist ein ganz normaler, glücklicher Hund der mit unserem Rudel in Haus und Garten lebt, rennt und sogar mit den anderen umhertobt.

Er war teilweise so gar so ungestüm, dass er sich leider vor zwei Jahren beim Spielen mit den anderen bei uns im Garten sein linkes Vorderbein gebrochen hat. Dank unseres Tierarztes hier, der im einen Metallstift einsetzte, um die Knochenstellung zu korrigieren, rennt Stevie heute längst wieder wie eh und je. Nur auf den Spaziergängen bleibt er auf Tuchfühlung, genießt sie auf diese Art aber sehr.

 


Stevie fand im Januar 2021 seine Futterpatin.



Februar 2021



Update vom 12. Marz 2021

Der blinde Stevie musste Anfang der Woche eine Augen-OP über sich ergehen lassen.


Es hatte sich so schnell ein Glaukom entwickelt, dass sich aufgrund des steigenden Augeninnendrucks die Hornhaut seines linken Auges bereits ablöste.


Sein Auge musste leider entfernt werden.

Als ausgebildete Tierärztin führte Tamara Artmann die OP selbst durch, möglichst stressfrei in der gewohnten Umgebung des Schlafzimmers. Alle Hunde des Hausrudels wurden in ihren Schlafboxen untergebracht, damit nichts den OP-Verlauf störte. Draußen hätten sie wahrscheinlich doch immer mal wieder gebellt oder einer der Hunde wäre auf den OP-Tisch gehüft. Tamara fühlte sich ein wenig wie in ‚Daktari‘, die ganze Rasselbande verhielt sich toll, sie merkten wahrscheinlich, wie ernst die Lage war. Stevie hat alles gut überstanden, nun muss das Ganze nur noch heilen.

Für die OP haben Tamara und Michael ihre Bestände genutzt, nur das Narkosemittel musste besorgt werden.

 


 

Update vom 22. März 2021

Am Samstag konnte Tamara endlich die lästigen Fäden ziehen. Stevie hat die OP sehr weggesteckt und ist wieder ganz der Alte ❤


Juli 2021



Dezember 2021



Juni 2022



Dezember 2022



Juli 2023



Dezember 2023



GreenGates Shelter


Als Tamara und Michael Artmann im Jahr 2013 in Deutschland alle Zelte abbrachen, um mit ihrem Motorradgespann und ihren beiden Hunden Olivia und Fussel auf Weltreise zu gehen, hatten sie absolut nicht geplant, nur zwei Jahre später in Bulgarien ein Haus zu kaufen, um sich dort niederzulassen. Bereits zuvor haben die beiden einige Reisen mit ihren Hunden gemacht und mit ihrem ausgefallenen Gespann viel Aufsehen erregt.

 

Da Tamara und Michael schon in der Vergangenheit ehrenamtlich für verschiedene humanitäre Organisationen tätig waren, kam ihnen die Idee, diese Aufmerksamkeit für gute Zwecke zu nutzen.

 

Wer sich über die zahlreichen Projekte der beiden informieren möchte, dem sei ein Besuch ihrer Homepage empfohlen. Ihr jetziges Projekt haben Tamara und Michael „GreenGates“ genannt, weil das in Bulgarien gekaufte Haus ein grünes Tor hat.

 

Bei der Aufnahme der Hunde geht es Tamara und Michael allerdings nicht nur um die Versorgung mit Futter, sondern vielmehr auch um medizinische Versorgung, Kastration und sehr oft auch um Resozialisierung misshandelter Tiere. Dass Tamara Tierärztin und Osteopathin für Tiere ist, hilft dabei natürlich sehr. Einige der aufgenommenen Hunde konnten auch bereits in ihre eigenen Familien vermittelt werden.